Verantwortung muss jede*r übernehmen: Schüler*innen der 7. Klasse der Realschule Neuried erfahren bei den Demokratietagen, was es bedeutet, als Gesellschaft zusammenzuleben.

Die Klasse 7c der Realschule Neuried fuhr am 11. und 12. Oktober 2021 gemeinsam mit ihren Lehrer*innen nach Bad Liebenzell zum Internationalen Forum. Dort besuchten sie die Veranstaltung „Demokratietage“ – eine Klassenfahrt, die jede*n einzelne*n in den Blick rückte. Welchen Stellenwert habe ich in der Gruppe? Dies war die Frage, die sich am ersten Tag der Fahrt stellte. Kommt die Gruppe ans Ziel, wenn ich nicht mitmache? Wie muss ich mich verhalten, damit die Gruppe ans Ziel gelangt? Durch Spiele, die nur gemeinsam mit allen gelöst werden konnten, erfuhren die Schüler*innen, dass das Leben in der Gruppe vom Verhalten jedes einzelnen abhängt. Wer nicht mitmacht, verhindert das Erreichen des Ziels, wer mitdenkt und seine Ideen mitteilt, fördert das Erreichen des Gruppenziels. Das sind Grundlagen der Demokratie, die den Schüler*innen durch die Referentin Ann-Kathrin Leide aufgezeigt wurden. Nur wenn jede*r seiner Verantwortung für ein gutes Zusammenleben gerecht wird, kann Demokratie gelingen. Um das weiter zu üben, wurde eine Vielzahl an Möglichkeiten gegeben, sich selbst in der Gruppe wahrzunehmen.

Am zweiten Tag stand das Thema „Wir in der Gruppe“ auf der Agenda. Welche Regeln brauchen wir eigentlich zum Zusammenleben? Was brauchen wir generell zum Zusammenleben? Die Schüler*innen waren aufgefordert, eine unbewohnte Insel zu besiedeln und mussten sich gut überlegen, was sie auf dem Weg mit dem Schiff dorthin mitnehmen wollten. Hierzu eine gute Auswahl zu treffen, war bereits herausfordernd, da das Schiff nicht für alles Platz bot. Zusätzlich kam Unwetter auf und man musste Dinge über Bord werfen. Da galt es zu entscheiden: Süßigkeiten oder Demokratische Wahlen? Fernseher oder Meinungsfreiheit? Handy oder die eigene Sprache und Kultur ausleben dürfen? Im Spiel gewannen die Süßigkeiten häufiger die Oberhand. Anschließend benannten jedoch alle, dass demokratische Abstimmungen wichtig seien. Doch was, wenn es zu knappen Ergebnissen kommt? Oder gar Stimmengleichheit besteht? Hier mussten die Schüler*innen aushandeln, wie man zu Entscheidungen kommen kann, die für alle gut sind.
Allen Schüler*innen wurde bewusst gemacht, dass man in einer Demokratie viel reden muss, um einen Konsens zu erreichen. Und dass reden doch schneller zu gewünschten Ergebnissen führen kann, als sich um etwas zu streiten.
Die Demokratietage sind ein Angebot des Internationalen Forum Burg Liebenzell e.V. im Rahmen des „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona“ und wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über den AdB gefördert. Damit wird ein wichtiger Beitrag für die Friedensbildung, die Leitperspektiven Toleranz und Vielfalt sowie Demokratiebildung geleistet.
Fabian Lauer